Anforderungen an akustische Alarmgeber in Brandmeldeanlagen:
Der Schalldruckpegel der Umgebung in der ein akustischer Alarmgeber montiert werden soll, muss durch eine Schalldruckpegelmessung ermittelt werden.
Der Schalldruckpegel des Alarmgebers muss mindestens 65 dB betragen und an allen Stellen um 10dB höher als der gemessene Schalldruckpegel der Umgebungsgeräusche liegen. Gegebenenfalls sind mehrere Alarmgeber zu projektieren.
Die Messung des Schalldruckpegels muss für den Signalton (z.B. DIN-Ton) durchgeführt werden, mit dem auch später die Alarmierung für diese Umgebung erfolgt.
Der Signalton muss sich deutlich von den Umgebungsgeräuschen abheben. Bei ähnlichen Frequenzverläufen ist ein anderen Signalton auszuwählen und / oder die Alarmierung zusätzlich durch einen optischen Alarmgeber zu signalisieren. Gemäß den Anforderungen der DIN 33404 muss ein Alarmierungssignal bzw. Signalvorlage zur Alarmierung (z.B. bestehend aus Signalton + Sprachmeldung) immer erst mit dem DIN-Ton beginnen. Anschließend kann dann zusätzlich eine Sprachmeldung erfolgen.
Alarmierungsbereich
Unter einem Alarmierungsbereich versteht man in der Norm einen „Abschnitt eines Anwesens mit zugeordneten internen Alarmgebern“. Dies ist in der Praxis eine einzelne Etage oder ein Brandabschnitt des Gebäudes.
Als Orientierungshilfe gilt die baurechtliche Forderung für die Einteilung von Alarmierungsbereichen:
Wenn nicht gefordert:
Ein Alarmierungsbereich könnte auch mehrere Brandabschnitte oder ein ganzes Gebäude umfassen. Eine nähere flächenmäßige Definition für den Alarmierungsbereich ist z. Z. In der deutsche Normengebung nicht verfügbar.
Wenn gefordert:
Der Alarmierungsbereich sollte der baulichen, brandschutztechnischen Abgrenzung entsprechen. Das ist z.B. ein einzelner Brandabschnitt oder eine Etage. Die Installation muss mit Funktionserhalt E30 ausgeführt werden
Nach DIN EN 54 Teil 3 (Entwurf)
Bei Meldungen, die eine sofortige Handlung erfordern, muss die Sendefolge von Ton und Meldung durch die Einrichtung innerhalb der in der Tabelle angegebenen Parametern liegen. Bei anderen Meldungen ist es zulässig, die Pausendauer nach der Sendung der Meldung und die Dauer, innerhalb derer Meldung wiederholt werden muss, zu verlängern.
Achtungssignal – Dauer 4s bis 10s |
Danach: |
Kurze Pause – Dauer 1s bis 2s |
Danach: |
Sendung der Meldung |
Danach: |
Pause – Dauer 2s bis 5s |
Anmerkung 1: Die Zeit zwischen dem Beginn jeder wiederholten Meldung darf 30s nicht überschreiten.
Anmerkung 2: Die Pausendauer kann unter bestimmten Umständen länger sein als angegeben, zum Beispiel in Räumen mit langen Nachhallzeiten, sollte jedoch nicht so sein, dass die Zeit zwischen dem Beginn jeder wiederholten Meldung 30s überschreiten. |
Projektierung von akustischen Alarmgebern
Berechnung der maximalen Alarmgeberanzahl:
Die zulässige Anzahl von busfähigen Alarmgebern auf der Analog-Ringleitung ist abhängig vom Alarmgebertyp und der Ringleitungslänge. Hierzu sind die individuellen Lastfaktoren der einzelnen Busteilnehmer zu addieren (siehe Spezifische Melderdaten). Der max. zulässige Gesamtlastfaktor einer einzelnen Ringleitung beträgt 96.
Inbetriebnahme / Wartung:
Die Inbetriebnahme und Wartung von Brandmeldern ist nur durch qualifiziertes und im Umgang mit dem Brandmeldesystem eingewiesenes Fachpersonal zulässig. Bei unzulässigen Arbeiten an dem Brandmelder erlöschen die Garantie- und Gewährleistungsansprüche. Der Brandmelder und der integrierte Alarmgeber wird in der Kundendatenprogrammierung des Brandmeldesystems IQ8Control konfiguriert. Alle Funktionen und der Zustand des Brandmelders werden zyklisch melderintern geprüft und während des Prüfbetriebs des Systems zur Zentrale übertragen und dort im Störungsfall angezeigt.
Definition des Schalldruckpegels:
Der Schalldruck ist die Druckänderung, die durch schwingende Luftmoleküle generiert und subjektiv als Lautstärke wahrgenommen wird. Das menschliche Gehör kann bei einer Frequenz von 1000 Hz einen Schalldruckbereich von 0 bis 120 dB aufnehmen. Das entspricht einer Änderung des Schalldrucks von 20N/m2 (= Pa) oder einem Faktor von 1 : 1.000.000 für den Schalldruckpegel. Zur Vereinfachung und leichteren Zuordnung der mathematischen Berechnung wurde die logarithmische Verhältnisgröße Dezibel (dB) für den Schalldruckpegel eingeführt. Die nachfolgende Tabelle gibt eine grobe Zuordnung des zu erwartenden Schalldruckpegels in bestimmten Umgebungen.
Umgebung | Schalldruckpegel (dB) 1) |
Wohnbereich, nachts | < 30 |
Einzelne Büroräume | 50 |
Großraumbüros | 55-60 |
Lagerhallen mit Elektro- Gabelstaplerverkehr | 65-70 |
Lagerhallen mit Diesel- Gabelstaplerverkehr | 70-75 |
Produktionshallen mit Maschinen oder sehr starker Straßenverkehrslärm | > 80 |
Presslufthammer in 10m Entfernung | 100 |
Martinshorn in 10m Entfernung | 110 |
Hammerschlag einer Schmiede in 1m Entfernung | 130-150 |
1) Beispielswerte – Der tatsächliche Schalldruckpegel kann erheblich von diesen Werten abweichen. |
Für die Praxis gilt: Änderung des Schalldruckpegels mit der Entfernung
Der von akustischen Alarmgebern erzeugte Schalldruckpegel wird für eine Entfernung von 1m Abstand zur Schallquelle angegeben. Mit jeder Verdopplung des Abstandes zur Schallquelle wird der Schalldruckpegel um 6dB gedämpft (Freifeldmessung). Die Dämpfung von 6dB entspricht einer Herabsetzung des Schalldruckpegels um 50 Prozent.
Eine Verdopplung des Abstandes zur Schallquelle reduziert den Schalldruckpegel jeweils um 50% (-6dB).
In einem Abstand von 10m zur Schallquelle ist z.B. der Schalldruckpegel um 20 dB reduziert.
Eine Erhöhung des Schalldruckpegels um +10 dB wird als Verdopplung der Lautstärke empfunden (und umgekehrt).
Unterschiede von 3dB sind deutlich hörbar – kleinere Schallpegelunterschiede werden kaum oder nur im direkten Vergleich wahrgenommen.
Hier finden Sie einen kleinen Rechner, mit dem Sie die Lautstärke in einer beliebigen Entfernung berechnen können. |
Leistungsmerkmale der IQ8Quad Brandmelder mit Alarmgeber:
Quelle: Informationsschriften und Seminarunterlagen der Firma Novar by Honeywell