IGS-Industrielle Gefahrenmeldesysteme GmbH

Technology for life safety and security

Begriffe und Erläuterungen zum Thema punktförmige automatische Brandmelder

Einführung

Bei der modernen Brandfrüherkennung werden immer neuere und technisch aufwendigere Systeme zur Erkennung von Bränden eingesetzt. Abhängig von dem zu erwartenden Brandverlauf kann aus einer Vielzahl von Brandmeldern mit unterschiedlichen Detektionsarten und Funktionsprinzipien ausgewählt werden.

Automatische Brandmelder sind ein Bestandteil der Brandmeldeanlage und werden über ein abgeschirmtes Anschlusskabel an die Brandmelderzentrale angeschlossen und können in einzelne Meldergruppen eingeteilt werden. Innerhalb der Brandmeldeanlage können durch den ausgelösten Brandmelder gezielt andere Komponenten, wie z.B. Relais oder optische Anzeigen angesteuert werden. In kritischen Überwachungsbereichen besteht zusätzlich zu den unterschiedlichen Meldertypen auch noch die Möglichkeit der Zweimelder (ZMA)- oder Zweigruppenabhängigkeit (ZGA). Bei dieser Funktion wird erst ein Alarm gemeldet wenn zwei Melder derselben Meldergruppe (ZMA), bzw. jeweils ein Melder aus zwei unterschiedlichen Meldergruppen (ZGA) einen Brand detektieren.

Hinweis: In der jetzt gültigen Norm wurden die Begriffe geändert. Nun steht "Zweimeldungsabhängigkeit Typ A" für ZMA und "Zweimeldungsabhängigkeit Typ B" für ZGA.

Bevor Sie sich für ein System zur Brandfrüherkennung entscheiden sind vor der Auswahl des Brandmelders folgende Punkte zu überlegen:

  • Wie groß sind die einzelnen Überwachungsflächen und sind diese auf mehrere Etagen oder Gebäude verteilt?
  • Wie hoch sind die Decken in den einzelnen Räumen / Gebäuden?
  • Mit welchem typischen Brandverlauf ist zu rechnen oder sind, wie z.B. in Lagerhallen unterschiedliche und häufig wechselnde Güter vorhanden?
  • Sind die Montageorte frei zugänglich oder würde die Installation, z.B. von punktförmigen Brandmeldern an den Decken von Produktionshallen einen Maschinenstillstand bedeuten?
  • Sind geschlossene Bereiche, wie z.B. EDV-Schränke zu überwachen?
  • Muss eine verdeckte Installation, wie z.B. bei historisch wertvollen Decken in Kirchen und Museen erfolgen?
  • In welchen Umgebungsbedingungen, wie z.B. Wärme, Feuchtigkeit Staub oder in Ex-Bereichen werden die Brandmelder eingesetzt?

Meldertypen

Zur Früherkennung und Meldung von Bränden werden Brandmelder mit verschiedenen Detektionsverfahren eingesetzt. Grundsätzlich wird zwischen den automatischen und den von Hand auszulösenden nichtautomatischen Brandmeldern, wie z.B. Druckknopfmelder unterschieden:

  • Wärmemelder
  • Rauchmelder
  • Multisensorbrandmelder (Mehrkriterienmelder)
  • Funkmelder
  • Ex-Melder
  • Lineare Brandmelder
  • Linienförmige Wärmemelder
  • Rauchansaugsysteme
  • Flammenmelder

Im Folgenden möchten wir zunächst auf die punktförmigen automatischen Brandmelder näher eingehen.


Verbrennungsprodukte und ihre Detektionsmöglichkeiten

Brände müssen sicher und schnell erkannt werden um Schäden so gering wie möglich zu halten. Ein Brand kann manuell über einen nichtautomatische Brandmelder, wie z.B. einem Druckknopfmelder an die Brandmelderzentrale übermittelt und der Alarm ausgelöst werden. In diesem Fall ist aber das Eingreifen einer Person erforderlich die den Brand sieht und den Melder auslöst. Gerade in größeren Gebäuden und während der Nacht ist ein ständiger Aufenthalt einer Person nicht gewährleistet. In der Praxis werden die nichtautomatische Melder nur als Ergänzung zu den automatischen Brandmeldern eingesetzt. Eine unterbrechungslose und flächendeckende Brandfrüherkennung ist nur mit dem Einsatz von automatischen Brandmeldern gewährleistet.

Die Auswahl des automatischen Brandmelders hängt von dem zu erwartenden Brandverlauf ab. Die unterschiedlichen Meldertypen und Kombination von mehreren Sensoren eignen sich nicht für alle Brände gleichermaßen gut. So sind zum Beispiel die Einkriterienmelder Spezialisten in der Erkennung des auf diesen Meldertyp abgestimmten Brandverlaufes.

Die Mehrkriterienmelder decken mit der Kombination von unterschiedlichen Sensoren die Brandfrüherkennung auch bei unterschiedlichen Brandverläufen nahezu vollständig ab. Auch die Falschalarmquote, z.B. Wärme durch intensive Sonneneinstrahlung oder Rauchentwicklung durch erhöhten Zigarettenkonsum, kann durch die gezielte Auswahl des geeigneten Melders auf ein Minimum reduziert werden.

Bei einem Brand entstehen Stoffe die generell den beiden Hauptgruppen der energetischen und stofflichen Verbrennungsprodukten zugeordnet werden können. Die im Bereich der energetischen Verbrennungsprodukte auftretende ultraviolette und infrarote Strahlung kann von Flammenmeldern detektiert werden. Um die beim Brand frei werdende Wärme zu erkennen, setzt man Thermomelder mit Maximal- oder Differentialverhalten ein. Ein Thermomaximalmelder muss bei einer bestimmten Temperatur auslösen, während bei einem Thermodifferentialmelder auch die Temperaturanstiegsgeschwindigkeit entscheidend ist. Beide Melder müssen der DIN EN 54 Teil 5 für Wärmemelder entsprechen.

Stoffliche Verbrennungsprodukte, die in der Praxis bei den meisten Bränden vorkommen, gliedern sich in sichtbare Aerosole, wie Rauch und Qualm und unsichtbare Aerosole, d.h. mit dem menschlichen Auge nicht erkennbare Brandgase. Für die Erkennung von sichtbaren Aerosolen werden vorzugsweise punktförmige Rauchmelder mit optischen Sensoren eingesetzt. Für das Erkennen von unsichtbaren Aerosolen sind punktförmige Ionisationsrauchmeldern - sogenannte I-Melder –, oder auch der neue OT-blue-Melder, bestens geeignet.

Idealerweise wird die Brandfrüherkennung mit Mehrkriterienmelder realisiert. Diese Melder werden wegen dem Aufbau mit zwei oder mehreren unterschiedlichen Brandsensoren auch Multisensormelder genannt. Bei diesen Meldern werden die einzelnen Detektionsverfahren miteinander kombiniert, so dass sich auch Störeinflüsse minimieren lassen. Solche Melder können einen Brand in der Regel früher, genauer und sicherer feststellen.

Verbrennungsprodukte während eines Brandes:

Verbrennungsprodukte während eines Brandes


Funktionsprinzip der punktförmigen Brandmelder

Punktförmige Brandmelder werden auf die Deckenfläche des zu überwachenden Raumes montiert. Der aufsteigende Brandrauch oder die Wärmebildung wird von dem jeweiligen Brandmeldertyp erkannt und ein Feueralarm ausgelöst. Wärmepolster unter Dachflächen können verhindern, dass aufsteigender Rauch bis unter die Raumdecke und zum Brandmelder gelangt. Der Melder muss daher unterhalb eines möglichen Wärmepolsters montiert werden. Hierzu stehen spezielle Bausätze für die abgehängt Meldermontage zur Verfügung.

Überwachungsbereich von punktförmigen Meldern:

Überwachungsbereich von punktförmigen Meldern

Abhängig von dem eingesetzten Meldertyp und der Deckenhöhe des zu überwachenden Raumes liegt die maximal zulässige Überwachungsfläche eines punktförmigen Melders zwischen 30m² und 110m². In der VdS 2095 "Richtlinien für automatische Brandmelder - Planung und Einbau" sind die zulässigen Überwachungsflächen und Montagehöhen der einzelnen Meldertypen sowie deren Anordnung exakt beschrieben.

In der Standardbauform besteht der automatische Brandmelder aus dem Meldersockel, der zugleich die Anschlussklemmen für die Melderverkabelung trägt, und dem eingesetzten Melder, der Kontaktelemente besitzt und mittels Rast- und Sperrelementen gegen Entnahme gesichert ist. Im Basisbereich des Melders befindet sich die Melderelektronik, während sich im Oberteil die Messwertaufnehmer befinden, wie das folgende Schnittbild zeigt.

Schnitt durch einen Brandmelder


Wärmemelder

Wärmemelder, auch Thermomelder genannt, erkennen den Temperaturanstieg der durch einen Brand ausgelöst wird. Wärmemelder werden in der Praxis dort eingesetzt wo eine Überwachung mit Rauchsensoren nicht möglich ist.

Diese Melderart lässt sich grundsätzlich in zwei unterschiedliche Verfahren unterteilen. Wärmemelder mit Maximalwertauslösung und Wärmemelder mit Differentialverhalten. Ein Wärmemelder mit Maximalwertauslösung muss bei einer bestimmten Umgebungstemperatur auslösen. Diese Auslösetemperatur muss deutlich über der normalen Umgebungstemperatur liegen um den Melder nicht durch die normale Heizungswärme oder Aufwärmung durch Sonneneinstrahlung auszulösen. Bei den Thermomaximalmeldern liegt die Auslösetemperatur bei 58 °C .. 4 °C. Durch die geringe Oberfläche des Sensors (NTC-Widerstand) ist bei einer sehr schnellen Erwärmung, z.B. offenes Feuer auch eine Auslösung des Melders unterhalb der Auslösetemperatur möglich (siehe Abb.).

Thermomelder detektieren die Temperaturerhöhung, die bei der Verbrennung entsteht, und reagieren, wenn die Raumtemperatur einen bestimmten Wert (in der Regel etwa 60 °C) überschreitet oder innerhalb einer bestimmten Zeit die Umgebungstemperatur überdurchschnittlich schnell ansteigt (Thermodifferentialauswertung). Die maximale Auslöse- und Anwendungstemperatur richtet sich nach der Klassifizierung des Thermomelders gem. EN 54-5.

Auslösecharakteristik von Wärmemeldern:

Auslösecharakteristik von Wärmemeldern

Thermomelder eignen sich für Bereiche, in denen im Ernstfall mit einem offenen und schnell ablaufenden Brand zu rechnen ist, da sie zwar die Temperaturerhöhung, nicht jedoch die Rauch- und Brandgase detektieren. In modernen Gebäuden entstehen durch die Verwendung unterschiedlicher Baustoffe jedoch häufig Schwelbrände mit starker Rauchbildung, bevor ein offenes Feuer ausbricht. Wärmemelder werden vorwiegend zum Sachschutz eingesetzt und sind weniger für den Personenschutz geeignet. Eine schlafende Person würde durch Brandgase ersticken, bevor der Wärmemelder eine Temperaturerhöhung detektieren könnte.

TD-Melder werden besonders häufig in rauchigen oder staubigen Räumen mit normalem Temperaturgefüge eingesetzt, in denen Rauchmelder aufgrund von Störgrößen Falschalarme auslösen könnten, also beispielsweise in Werkstätten oder Küchen, während der optische Rauchmelder sich vor allem zur sicheren Früherkennung von Bränden mit starker Rauchentwicklung in Bereichen mit Personenschutz eignet.

Aufbau eines Thermomelders:

Aufbau eines Thermomelders


Ionisationsrauchmelder

Diese Brandmelderart verfügt über eine Ionisationskammer, in deren Mittelpunkt ein Strahler mit dem Präparat Americium 241 (Aktivität kleiner 5 kBq) integriert ist. Die schwache radioaktive Strahlung wird zur Ionisierung der Luftmenge innerhalb der Messkammer genutzt. Durch Anlegen einer Spannung an der Stiftelektrode kommt es im Ruhezustand des Brandmelders in der Messkammer zu einem definierten Stromfluss. Im Brandfall lagern sich kleinste Aerosolteilchen, wie z.B. feine dunkle Partikel oder Moleküle von Brandgasen, an die Ionen- Teilchen an. Durch diese Verbindung reduziert sich der Stromfluss innerhalb der Messkammer. Diese Signaländerung wird von der Melderelektronik ausgewertet und im Brandfall ein Feueralarm an die Zentrale gemeldet.

Aufbau eines Ionisationsrauchmelders:

Aufbau eines Ionisationsrauchmelders

Ionisationsmelder arbeiten mit einer radioaktiven Quelle, die Ionen zwischen zwei geladenen Elektroden erzeugt. Verringern Rauchpartikel den Stromfluss zwischen diesen Elektroden, schlägt der Melder Alarm. Aufgrund der radioaktiven Strahlung und den heute zu Verfügung stehenden Alternativen kommen Ionisationsmelder nur noch in Sonderfällen zum Einsatz. Die Auflagen zur fachgerechten Entsorgung und Verarbeitung von radioaktiven Quellen sind hoch und können im Brandfall hohe Kosten verursachen.


Optischer Rauchmelder

Ein optischer Streulichtmelder (ORM) besteht aus einer Sende-LED und einer Empfangs- Fotodiode. Die beiden Dioden sind in einem bestimmten Winkel zueinander angeordnet und durch eine Blende optisch voneinander getrennt, so dass sie keinerlei Sichtkontakt miteinander haben. Die Sende-LED strahlt infrarotes Licht in die Messkammer. Dringen dort im Brandfall sichtbare Brandaerosolpartikel ein, wird ein Teil des Lichtstrahles durch diese Partikel abgelenkt und auf den Empfänger (Fotodiode) gestreut. Das Streulicht führt zu einer Signalerhöhung am Empfänger. Das Empfängersignal wird von der Melderelektronik ausgewertet und im Brandfall eine Alarmmeldung ausgelöst.

Funktionsprinzip eines Streulichtmelders:

Aufbau eines optischen Rauchmelders

Optische Melder können keine unsichtbaren Aerosolpartikel detektieren, wie sie z.B. bei einem offenen Holzbrand entstehen. Bevorzugt erfolgt der Einsatz dieser Melderart dort, wo mit vorwiegend kaltem Rauch bei Brandausbruch (Schwelbrand) zu rechnen ist.


Multisensormelder (OT-Melder)

Zur Alarmentscheidung wird über einen komplexen Algorithmus der Zustand der einzelnen Sensoren erfasst und miteinander verrechnet. Selbst bei dem Abschalten eines Sensors wird der Melder über den integrierten Mikroprozessor so parametriert, dass die eingeschalteten Sensoren die Meldebereitschaft gewährleisten und jeder Sensor für sich allein eine Alarmmeldung auslösen kann.

In dem OT-Melder wurde das optische Streulichtprinzip mit dem Thermomaximal- und Thermodifferentialprinzip vereint. Die Verknüpfung der Daten
beider Melderfunktionen ermöglicht die zuverlässige Erkennung von Schwelbränden und Bränden mit hoher Wärmeentwicklung. Dadurch wird die
Detektionssicherheit maßgeblich verbessert und die Gefahr von Falschalarmen deutlich reduziert. Ein Detektionsprinzip allein reicht häufig nicht aus, wenn beispielsweise Lagergüter mit verschiedenen Brandlasten, wie z.B. Kabelmaterial, Textilien, Reinigungs- und Lösungsmittel, unter einem Dach aufbewahrt werden. Hier erweist sich das Multisensorprinzip als optimaler Schutz.

Ansprechverhalten eines OT-Melders:

Ansprechverhalten eines OT-Melders

Bei den Brandmeldezentralen des Systems IQ8-Control und FlexEs können bei Mehrkriterien-Meldern einzelne Rauchsensoren abgeschaltet werden. Die Abschaltung kann wahlweise über einen Eingang oder das Bedienfeld der Zentrale erfolgen. In der Kundendatenprogrammierung der Zentrale ist auch die Einstellung einer zeitlich gesteuerten Sensorabschaltung möglich. Bei einer Abschaltung, z.B. zur Wartung oder Reinigung von Maschinen bei denen Störungen der Rauchsensoren möglich wären, wird über den weiterhin eingeschalteten Thermosensor eine Brandfrüherkennung gewährleistet.


O²T-Melder

Der O²T-Melder detektiert bei konstanter Empfindlichkeit Brände mit den unterschiedlichsten Brandmaterialien. Er eignet sich ideal für Objekte, bei denen mit intensiven Störgrößen wie z.B. Dämpfen und Staub zu rechnen ist. Aufgrund der Zwei-Winkel-Technik wird sowohl dunkler als auch heller Rauch zuverlässig erkannt. Im Vergleich zu einem optischen Melder bietet der O²T-Melder ein wesentlich gleichmäßigeres Ansprechverhalten bei unterschiedlichen Raucharten. Durch die differenzierte Betrachtung und Auswertung von Vorwärts- und Rückwärtsstreuung kann der O²T-Melder zuverlässig Täuschungsgrößen erkennen und minimiert das Falschalarmrisiko.

Mit seinen zwei Messwinkeln erfasst er optimal vorwärts- und rückwärtsgestreutes Licht. Die gelieferten Messsignale durchlaufen einen Vorfilter und werden vom Mikroprozessor anhand gespeicherter Daten bewertet. So können auch Täuschungsgrößen, wie z.B. Dämpfe aus Arbeitsprozessen, eindeutig von Rauch unterschieden werden - selbst dann, wenn sie so intensiv wie im Brandfall sind.

Arbeitsweise eines O²T-Rauchmelders:

Arbeitsweise eines O²T-Rauchmelders

Jedes Objekt hat seine spezifischen Störgrößen, die bei herkömmlichen Streulichtmeldern Falschalarme auslösen können. So zum Beispiel Wasserdampf aus Papierrollen in Druckereien, Papierfabriken, Duschzellen in Hotelzimmern, Mikropartikel aus Luftbefeuchtern in Museen, Stäube in Sägewerken, Bäckereien oder anderen Produktionsbetrieben.

Der O²T-Melder ist die neue Perspektive im vorbeugenden Brandschutz. Bestens geeignet für den Einsatz in Objekten mit mittlerer und hoher Wertkonzentration. Vor allem in Objekten mit intensiven Täuschungsgrößen, wie z.B. Dämpfe in Großküchen, Papierlagern oder Stäube in Produktionsbetrieben spielt der O²T-Melder die meldereigene Intelligenz gegen Falschalarme voll aus. Damit erspart der O²T-Melder dem Betreiber möglicherweise so manchen teuren, aber vergeblichen Einsatz der Feuerwehr. Ganz zu schweigen von den Folgekosten, z.B. der Evakuierung eines Hotels.

Ansprechverhalten IQ8Quad O²T-Melder bei TF 5 (Flüssigkeitsbrand):

Ansprechverhalten eines O²T-Melders:


OTG-Melder

Der OTG-Multisensormelder integriert eine optische Sensorkammer, einen Thermosensor und ein elektrochemisches Element zur Kohlenmonoxidanalyse. Damit deckt er das Spektrum der relevanten Brandszenarien weitgehend ab und bietet zusätzlich aufgrund des Multisensorprinzips große Sicherheit vor Falschalarmen. Die Einsatzgebiete des OTG-Melders sind vor allem Bereiche, in denen sich ständig Personen aufhalten, da hier die Früherkennung der gefährlichen Brandgase das Wichtigste ist: Studien belegen, dass 95 % aller Brandtoten ihr Schicksal im Schlaf bereits in der Schwelphase eines Brandes erleiden. Bei vier von fünf Brandopfern ist giftiger Rauch die Todesursache.

Arbeitsweise eines OTG-Rauchmelders:

Arbeitsweise eines OTG-Rauchmelders

Einsatzgebiete: Wo Menschenleben geschützt werden müssen und der Personenschutz im Vordergrund steht, ist der OTG-Melder erste Wahl. Er detektiert unsichtbares und geruchloses Kohlenmonoxid, bevor ein Brand sichtbar wird. Dadurch alarmiert er schon in einer sehr frühen Phase und verhindert so Rauchvergiftungen, die häufigste Todesursache bei Brandopfern. Einsatzgebiete sind z.B. Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime, Hotels und Jugendherbergen.

Ansprechverhalten OTG-Melder bei TF 3 (Glimm-Schwelbrand):

Ansprechverhalten eines OTG-Rauchmelders


OT-blue-Melder

Der OT-blue-Melder kann überall dort verwendet werden, wo bisher ein Ionisationsmelder zum Einsatz kam. Er erkennt Flüssigkeitsbrände, offene Holzbrände und unsichtbare Aerosole, bis hin zu Partikeln die bisher nur von Ionisationsrauchmeldern erkannt wurden. Darüber hinaus bietet er ein weitaus schnelleres Ansprechverhalten als handelsübliche optische Rauchmelder und verfügt im Vergleich zu einem Ionisationsmelder über eine wesent lich geringere Anfälligkeit für Störgrößen wie z.B. Luftströmungen und Feuchtigkeit. Geeignet ist er aufgrund der schnellen Alarmierung besonders für Bereiche, in denen hochenergetische Brände entstehen können. Im Gegensatz zum Ionisationsmelder funktioniert der OT-blue ohne radioaktive Quelle und erspart somit hohe Kosten für die fachgerechte Entsorgung im Brandfall.

Arbeitsweise eines OT-blue-Melders:

Arbeitsweise eines OT-blue-Melder

Einsatzgebiete: Überall, wo hochbrennbare Materialien gelagert oder verarbeitet werden und eine Alarmierung in Sekundenschnelle erfolgen muss - beispielsweise in Ölraffinerien, Kraftwerken, KFZ-Werkstätten, EDV-Räumen oder Laboratorien -, empfiehlt sich der Einsatz des OT-blue -Melder.

Ansprechverhalten OT-blue-Melder bei TF 1 (offener Zellulosebrand):

Ansprechverhalten OT-blue-Melder bei TF 1 (offener Zellulosebrand)


Flammenmelder

Flammenmelder erkennen die mit dem menschlichen Auge sichtbare und unsichtbare Strahlung, einer offenen Flamme. Für die jeweilige Strahlungsart können spezielle Infrarot- oder Ultraviolett- Flammenmelder eingesetzt werden. Infrarotmelder können abhängig vom Gerätetyp auch auf heiße Rauchgase reagieren.

Ein Flammenmelder detektiert das Flackern der Strahlung innerhalb des entsprechenden Frequenzbereiches (Lichtspektrum) mit einer Wellenlänge von ca. 0,8µm. Sobald die Abstrahlung der Flamme im Melder ein ausreichendes Signal erzeugt wird ein Feueralarm gemeldet. Durch Vorsatzblenden können Flammenmelder sehr genau auf einen bestimmten Überwachungsbereich ausgerichtet werden. Dieses ist für die Anwendung wesentlich, weil Flammenmelder stark auf Lichtreflexe, wie z.B. verursacht durch drehende Maschinenteile oder Spiegelreflexe reagieren. Flammenmelder werden vorzugsweise zur Brandüberwachung in höheren Räumen bis 20m Deckenhöhe eingesetzt, wenn dort mit einem schnellen und offenen Brandverlauf gerechnet werden kann. In der Praxis findet man oft eine Kombination von Flammenmeldern mit zusätzlichen anderen Meldertypen.

Durch das Funktionsprinzip des Flammenmelders ist eine offene Montage nicht erforderlich. Diese Melder können auch in ein Gehäuse eingebaut werden, wenn z.B. die Optik des Melders durch ein Glasfenster freigelassen wird, das die infrarote oder ultraviolette Strahlung ungedämpft durchlässt. Ein Anwendungsbeispiel sind kritische Bereiche mit hoher Staubkonzentration, in denen der Flammenmelder durch das zusätzliche Gehäuse geschützt wird. Wichtig hierbei ist das Glasfenster des Gehäuses regelmäßig zu reinigen. Ein anderes Beispiel ist der Einsatz von Flammenmeldern in Ex-Bereichen. Hier können die Melder in spezielle druckgekapselte Gehäuse eingesetzt werden.


Punktförmige Brandmelder im Vergleich

In der Gegenüberstellung von sechs Testbränden im Versuchslaboratorium wird das Detektionsverhalten der einzelnen Melder deutlich. Aufgrund der unterschiedlichen Materialien entstehen auch verschiedene Verbrennungsprodukte, sowie Gase, dunkle Aerosole oder helle Aerosole. In der Abbildung (Detektionsvergleich) wurde für diese Testfeuer die Wirkung der Melderprinzipien miteinander verglichen. Daraus ergibt sich, dass nur der Multisensormelder mit der Kombination aus dem optischem, Thermo- und dem Ionisationsprinzip - der sogenannte OTI-Melder - zuverlässig und frühzeitig alle unterschiedlichen Brandarten detektieren kann. Interessant ist hierbei, dass bei den fünf bzw. sechs Testfeuern der Ionisationsrauchsensor entscheidend bei der intelligenten Alarmauswertung berücksichtigt wurde . Damit bieten Mehrkriterienmelder mit Ionisationsrauchsensor die größte Sicherheit bei der Detektion von stofflichen Verbrennungsprodukten.

Detektionsvergleich punktförmiger Brandmelder:


Testfeuer zur Definition des Brandverlaufs

Anhand von spezifizierten Testfeuern lässt sich die unterschiedliche Zusammensetzung der entstehenden Brandaerosole gut verdeutlichen. Der Brandverlauf lässt sich selbst bei identischen Materialien nie exakt vorhersagen. Beispielsweise wurde im Brandversuchlabor der Novar GmbH getrocknetes Buchenholz unter verschiedenen Bedingungen in Brand gesetzt. Einmal wurde einen offenen Holzstapel normal gezündet und einmal auf einer Kochplatte langsam erwärmt. Dies führt zu unterschiedlichen Brandverläufen.

Testfeuer zur Definition des Brandverlaufs

Bei dem offenen Holzbrand ist keine Rauchentwicklung zu erkennen. Also entstehen überwiegend nicht sichtbare Brandaerosole (Brandgase), so dass dieser Brand von keinem optischen Brandmelder detektiert werden kann. Deshalb muss man hier zur Branderkennung einen Ionisationssensor einsetzen, der sich hervorragend für die Detektion nicht sichtbarer Aerosole eignet. Der Holzschwelbrand mit identischer Brandlast erzeugt Rauch oder Qualm ähnlich wie bei einem Zigarettenbrand. Diesen überwiegend hellen sichtbaren Rauch kann ein optischer Sensor sehr gut detektieren. Allerdings besteht bei der Branderkennung keine Möglichkeit, zwischen Zigarettenqualm und normalem Rauch zu unterscheiden.

Informationen zum Thema Überwachungsflächen automatischer Brandmelder finden Sie hier:

Überwachungsflächen automatischer Brandmelder

Quelle: Informationsschriften und Seminarunterlagen der Firma Novar by Honeywell

Suchen